Die Interessengemeinschaft Deutscher Akademischer Fliegergruppen e.V. (kurz Idaflieg) ist das Bindeglied zwischen den einzelnen Gruppen. Sie wird ebenfalls von studentischen Mitgliedern der Akafliegs organisiert. Die Idaflieg stellt die Kommunikation und den Wissenstransfer der Akafliegs sicher und organisiert auch verschiedene Veranstaltungen zur Weiterbildung der Akaflieger.
Alle Veranstaltungen der Idaflieg dienen der Wissenschaft und Forschung, sowie dem Erfahrungsaustausch zwischen den einzelnen Akafliegs. Die beiden wichtigsten und größten Veranstaltungen sind hierbei das Sommertreffen und das Wintertreffen.
Sommertreffen
Jeden Sommer treffen sich die Akafliegs drei Wochen lang um flugwissenschaftliche Vermessungen und Versuche in Kooperation mit dem DLR und Siemens durchzuführen. Mit der Entwicklung einheitlicher Verfahren der Flugleistungsvermessung und der Beurteilung von Flugeigenschaften hat sich die Idaflieg weltweit einen Namen gemacht.
Den systematischen Flugeigenschaftsuntersuchungen der Idaflieg ist es zu verdanken, dass heutige Segelflugzeuge im Handling einem einheitlichen Standard entsprechen. Diese Untersuchungen sind inzwischen ein wesentlicher Bestandteil der, für die Zulassung notwendigen, Flugerprobung.
Seitens der Akafliegs werden Sondermessprojekte organisiert, bei denen beispielsweise die Flugerprobungen der eigenen Prototypen durchgeführt werden oder Versuche im Rahmen von wissenschaftlichen Arbeiten geflogen werden.
Die Flugleistungsvermessung im Vergleichsflugverfahren stellt eine Hauptaufgabe auf jedem Sommertreffen dar. Die aufwendigen Messungen benötigen sowohl eine große Mannschaft als auch die entsprechende Ausrüstung in Kombination mit dem über Jahrzehnte aufgebauten Know-How.
Sie liefert dem Ingenieur wertvolle Verifizierungen theoretischer Berechnungen und die Möglichkeit Auswirkungen entsprechender Änderungen zu beurteilen. Außerdem können die Leistungen von Segelflugzeugen vergleichbar bewertet werden.
Als Folge der engen Zusammenarbeit mit dem DLR dient als Vergleichsflugzeug seit einigen Jahren ein speziell für diesen Zweck modifizierter Discus 2c des DLR. Die immer genauer werdenden Messmethoden werden daher auch in Zukunft zu einer starken Nachfrage der Messungen führen.
Wintertreffen
Das sogenannte Wintertreffen ist das Symposium der Idaflieg, bei dem die Ergebnisse des Sommertreffens präsentiert werden. Zudem berichtet jede Akaflieg über den Fortschritt ihrer Projekte und auch über Studien- und Diplomarbeiten, welche zum großen Teil als Grundlage für die neuen Prototypen dienen. Auch Gastvorträge von Personen aus der Industrie und von Universitäten sind immer gerne gesehen.
Messen
Die Idaflieg präsentiert sich jährlich wechselnd auf den Luftfahrtmessen AERO und ILA mit einem eigenen großen Messestand. Dort werden die aktuellen Prototypen ausgestellt, deren Besonderheit jedes Mal ein Blickfang ist. Die Idaflieg und Akafliegs haben dort die Möglichkeit mit Unternehmen und Flugzeugherstellern in Kontakt zu kommen, denn ohne die vielen Sach- und Geld- spenden könnten die Projekte nicht verwirklicht werden.
Konstruktionsseminare
In jedem Jahr werden zwei Konstruktionsseminare veranstaltet, an dem 20 bis 25 Akaflieger teilnehmen können. Experten der Industrie und von Universitäten unterrichten die Studenten in der Konstruktion von Flugzeugen. Dabei wird vor allem auch auf Themen eingegangen, die nicht im Studium oder erst im späteren Verlauf davon vermittelt werden.
In diesen Seminaren liegt der Schwerpunkt darauf, einen umfassenden Überblick zu erhalten. Dazu werden Themen wie Profilaerodynamik, Lastannahmen und Strukturentwurf bei Faserverbundwerkstoffen, sowie die Leistungsabschätzung behandelt. Die Möglichkeiten, Vorteile und Grenzen von Elektroantrieben und deren Integration in Flugzeuge werden im zweiten Seminar behandelt.
Internationale Kooperation
Weltweit werden immer wieder flugwissenschaftliche Gruppen nach dem Erfolgskonzept der Akafliegs gegründet. Die Idaflieg unterstützt diese Gruppen beim Aufbau mit Wissen, Erfahrungen und ihrem Netzwerk. An diesem Austausch liegt uns sehr viel, da die Kulturunterschiede andere Ideen und Denkweisen bewirken. Mit ihnen teilen wir unsere Begeisterung und erhalten gleichzeitig neue Anstöße für unsere eigenen Projekte.
Seit diesem Winter haben wir mit der Aero Delft und der Akaflieg Madrid zwei neue korrespondierende Mitglider in unseren Reihen.