Sommertreffen – immernoch Tag 1

Ein erster Arbeitstag geht zu Ende. Heute sind aus ganz Deutschland folgende Prototypen angekommen:

Akaflieg Karlsruhe: AK 8
Akaflieg Darmstadt: D 40 und D 43
Akaflieg München: Mü 30 (“Schlacro”) und Mü 31

Die Karlsruher ASG 29 wurde bereits für die Flugleistungsvermessung vorbereitet. Uli Simon vom Segelflugzeughersteller Alexander Schleicher ist eigens angereist, um gemeinsam mit den Idaflieg-Studenten die ASG 29 mit neuen Mylar-Bändern auszurüsten und die einwandfreie Funktion der Grenzschichtausblasung sicherzustellen, indem alle Ausblasungslöcher noch einmal überprüft wurden.

Aus Darmstadt sind die D 40 und D 43 vertreten. Für die D 43 ist dieses Jahr mit der Trudelerprobung ein besonders spannender Punkt der Flugerprobung geplant, da die Trudeleigenschaften eines Flugzeuges bei verschiedenen Masseverteilungen trotz aufwändiger numerischer Modelle sehr schwierig exakt vorherzusagen sind.
Erstmals vertreten ist eine LS4-neo mit überarbeiteten Winglets der Firma Glaser-Dirks Flugzeugbau, für die die Vermessung der Flugeigenschaften durch verschiedene Piloten der Idaflieg geplant ist. Auch für die D40 steht hauptsächlich die Flugeigenschaftsvermessung auf dem Plan.

Eine der weitesten Anreisen hatte die Münchner Mü31, die erst zum zweiten Mal beim Sommertreffen dabei ist. Für das Münchner Studententeam steht dieses Jahr nicht nur die Flugleistungsvermessung ihres Prototypen an, sondern auch die Fortsetzung der Flugerprobung nach erfolgreichem Standschwingversuch und Flatterrechnung im Winter. Außerdem stellt die Akaflieg München mit der Mü 30 (“Schlacro”, Kunstwort aus Schlepp- und Acrobatic, also Schlepp-und Kunstflugzeug) die leistungsfähigste Schleppmaschine für Segelflugzeuge. Der Schlacro ist bereits seit vielen Jahren wichtiger Teil des Messbetriebes auf dem Sommertreffen.

Auch das Institut für Aerodynamik und Strömungstechnik des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR) ist mit seinem weltweit einzigartigen Discus-2-DLR bereits startbereit. Dieses Segelflugzeug ist mit moderner Messtechnik ausgestattet, um wichtige Flugparameter, wie Position, Lagewinkel und Geschwindigkeitsvektor genau erfassen zu können. In der Flugleistungsvermessung wird die Sinkpolare eines Flugzeuges mit dem Discus-2-DLR als Referenzflugzeug im Formationsflug ermittelt. Eine der auffälligsten Besonderheiten des Discus-2-DLR ist der markante Nasenmast, der ermöglicht mithilfe einer Fünflochsonde die atmosphärische Luftströmung während des Fluges zu charakterisieren.
Die Vermessungsflüge erfolgen beim Sommertreffen, soweit es das Wetter zulässt, täglich ab Sonnenaufgang gegen 6 Uhr, da nur unter bestimmten atmosphärischen Bedingungen die Luft ruhig genug ist für eine präzise Flugleistungsvermessung. Diese Art des Messbetriebes fordert nicht nur wegen des frühen Aufstehens ein sehr hohes Maß an Disziplin und Konzentration von Studenten und Wissenschaftlern. Doch dazu mehr in den kommenden Blogposts…