Die Idee vom Sommertreffen

Die wissenschaftlichen Aktivitäten beim Idaflieg Sommertreffen lassen sich grob in drei Kategorien unterteilen:

  • Flugerprobung
  • Flugleistungsvermessung
  • Flugeigenschaftsvermessung

Sie sollen in diesem Post kurz beschrieben werden.

Flugerprobung
Das Motto der Idaflieg ist “Forschen – Bauen – Fliegen”. Die Forschung bezieht sich meist auf Innovationen im Flugzeugdesign. Um ein Forschungsergebnis zu formulieren steht am Ende der Entwicklung eines neuen Prototypen die Flugerprobung. Ziel hierbei ist typischerweise eine Einzelstückzulassung des neuen Prototypen durch das Luftfahrt-Bundesamt (LBA).
Die Erprobung der Prototypen wird von flugerfahrenen Studenten der einzelnen Akafliegs mit Betreuung durch DLR und LBA durchgeführt. Es muss ein aufwändiges Flugprogramm geflogen und dokumentiert werden. Dieser Prozess zieht sich typischerweise über mehrere Jahre. Das Erprobungsprogramm sieht unter Anderem folgende Punkte vor, die mit verschiedenen Schwerpunktlagen der Flugzeuges erfolgen werden müssen:

  • Fahrtmesserkalibrierung
  • Neutralpunkbestimmung
  • Langsamflugeigenschaften
  • Flattererprobung
  • Trudelnerprobung
  • Erprobung der Sturzflugbremse

Die letzte Flugerprobung, die erfolgreich auf dem Sommertreffen abgeschlossen wurde war die der AK 8 aus Karlsruhe.

Flugleistungsvermessung
Deutschland ist Weltmarktführer beim Bau von Segelflugzeugen. Hinzu kommen die Akafliegs, die mit ihren Prototypen die wissenschaftliche Grundlagen für neue Innovationen im Flugzeugbau liefern. Dementsprechend ist es wichtig, die Leistungsmerkmale eines neuen Segelflugzeuges genau vermessen zu können, um sie mit den theoretischen Erwartungen zu vergleichen. Hier ist die Gleitflugpolare besonders entscheidend, da mit ihr wichtige Aussagen über die Aerodynamik und die Gleiteigenschaften des Segelflugzeuges bei verschiedenen Fluggeschwindigkeiten getroffen werden können. Diese Polare wird vom Institut für Aerodynamik und Strömungstechnik des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR) mithilfe des Discus-2-DLR im Vergleichsflugverfahren ermittelt.

Flugeigenschaftsvermessung (“Zachern”)
Benannt nach Hans Zacher, der das Flugprogramm der Flugeigenschaftsvermessung maßgeblich mitentwickelt hat, ist hier das Ziel, die Flugeigenschaften eines Segelflugzeuges, die insbesondere die Handhabung für den Piloten betreffen, zu quantifizieren. Fliegt ein Flugzeug träge oder reagiert es empfindlich? Welche Kraftverläufe treten beim Steuern auf? Wie ist der Trimmbereich bei verschiedenen Schwerpunktlagen? Diese Art des wissenschaftlichen Fliegens erfordert ein erhöhtes Maß an Konzentration und Übung. Studentische Piloten haben auf dem Sommertreffen die Möglichkeit, das “Zachern” zu lernen und tragen mit Ihren Protokollen zum Erkenntnisgewinn und zur Verbesserung zukünftiger Segelflugzeuge bei.