Gestern und heute gab es die letzten Flugleistungsvermessungen des Sommertreffens 2019. Gestern wurde der Quintus M vermessen. Heute wurde dann zum letzten Mal die ASG 29 vermessen. Diese Flugleistungsvermessung der ASG 29 diente dazu, das alte und das neue Messsystem miteinander zu vergleichen, denn diese ASG 29 wurde schon einmal mit dem alten System vermessen und so können wir die Unterschiede der beiden Systeme gegenüberstellen. Ebenso wurden diverse Daten der Schleppflugzeuge aufgezeichnet, um diese auch miteinander vergleichen zu können.
Es konnten gestern weitere Flugeigenschaftsvermessungen des Duo Discus XL und der LS4-b neo abgeschlossen werden.
Auch bei den Sondermessprojekten ist viel passiert. So wurde die Trudelerprobung der D-43 durchgeführt und weitesgehend abgeschlossen. In den vergangenen Wochen auf dem Sommertreffen wurden dafür zuerst Abkippversuche durchgeführt. Die Trudelkomforte mit Antitrudelschirm am Heck und das Sandabwerfen an der Trudelkomforte wurden ebenso getestet. Danach konnte jetzt mit der „richtigen“ Trudelerprobung begonnen werden. Dazu wurde das Trudelverhalten bei verschiedenen Schwerpunktlagen, Trudelrichtungen, Querruderstellungen und ein- beziehungsweise ausgefahrenen Bremsklappen erprobt. Nach der Erprobung kann man als erfreuliches Fazit ziehen, dass die D-43 sehr gutmütig trudelt. Auch konnten neue Personen in die Trudelerprobung eingewiesen werden.
Es wurden bei der fs33 Flatterversuche mit den neuen Winglets durchgeführt.
Bei der Mü31 wurde die Trudelkomforte inklusive Schirm angebracht und getestet. Die Tests verliefen erfolgreich.
Ebenfalls wurde in der letzten Woche das Trudelverhalten verschiedener Flugzeuge erprobt und diverse Daten wie Sinkrate, Anstellwinkel etc. aufgezeichnet.
Ein Exot, abgesehen von den Akaflieg-Prototypen, der auf diesem Sommertreffen auch vertreten ist, ist die LS2. Dieser Segler mit einer Spannweite von 15m ist ein Einzelstück und der Erstflug fand am 10. März 1973 statt. Dieses Flugzeug entstand aufgrund der damaligen Standardklasseregeln. Damals waren Wölbklappen als Landehilfen gestattet, allerdings durften sich diese nicht mit den Querrudern überlagern. Dies hatte zur Folge, dass die Querruder sehr kurz und tief ausgefallen sind, um möglichst viel Fläche für die Wölbklappen zur Verfügung zu haben. Diese können von 0 bis 60 Grad gefahren werden. Die Stellung zum kreisen befindet sich bei 15 Grad. Allerdings durften aufgrund der Wölbklappen als Landehilfen keine richtigen Bremsklappen oder Landeklappen verwendet werden, erst später wurden Schempp-Hirth-Bremsklappen nachgerüstet. Im Jahre 1974 konnte Helmut Reichmann mit diesem Flugzeug auch die Weltmeisterschaft in der Standardklasse im australischen Waikerie gewinnen.